Freitag, 18. April 2008

Erst wenn etwas war, merkt man, was ist.


Ich finde erstaunlich, dass wir die Entwicklung, die zum eigenen Nachteil verläuft, selbst gar nicht wahrnehmen. Es sind schleichende Prozesse, für die man wie blind zu sein scheint.

Man hielt sich zum Beispiel stets für liberal, offen, tolerant und großzügig, aber langsam und unmerklich nimmt man reihenhäuslerisch-engstirnig-bigotte Wesenzüge an, die man an anderen immer ganz grauenhaft fand.
Am schlimmsten jedoch sind Modifikationen in Beziehungen. Was zu Anfang liebe- und rücksichtsvoll, einfühlsam und geduldig begann, verkommt zu einem respektlos, unwirschen Beziehungsdebakel, zu Verhaltensweisen, die man vorher hochnäsig ins Interaktionsrepertoire der Unterschicht verwiesen hätte...


Eine Reflektion der Dinge kann so erschreckend sein, doch ist es oft der einzige Weg um aus dem Dilemma wieder herauszufinden.

Übrigens, wegschauen bedeutet Schwäche zu zeigen, nicht couragiert genug zu sein, um sich selbst mal in Frage zu stellen.

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